Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion

Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:

"Das Kapital" von Karl Marx, Erster Band (MEW 23)

12. Kapitel: Teilung der Arbeit und Manufaktur

1.

Die Überwindung der Abhängigkeit von der Qualität der noch selbständig nebeneinander wirkenden Arbeitskräfte bewerkstelligt das Kapital, indem es die Arbeitsweise der Einzelnen gemäß ihrer Funktion als gesellschaftliche Produktivkraft verändert, d. h. zu wirklicher Teilarbeit macht.
Der Arbeit des Einzelnen wird die kooperative Qualität als ihr Charakter aufgezwungen: Es ist und bleibt das handwerkliche Geschick die enge technische Basis der Produktion, welche Abhängigkeit das Kapital dadurch zum Mittel der Produktivkraftsteigerung macht, daß es den einzelnen Arbeiter zum lebenslangen Organ einer Teilfunktion vereinseitigt. Ausnutzung von Naturbesonderheiten der Arbeitskräfte; Produktion derselben! So Erpressung perfekt: Angewiesensein (materielles!) des Arbeiters auf kapitalistische Bedingungen der Arbeit, aufgrund seiner Bornierung - der realen Inkompetenz eines Jeden in Sachen Herstellung des Gesamtprodukts.

2. Teilarbeiter und sein Werkzeug

(Selbst-)Kritik des Kapitals an Arbeit, Arbeitsmittel, Arbeitskraft: Gewisse Eigenschaften und Momente derselben werden ab sofort als unproduktiv definiert:

3. Zwei Formen der Manufaktur:

Also Kooperation, welche qualitative Vielfalt der Teilarbeiten steigert und quantitative Proportionalität des Arbeitsprozesses zu einem organischen Ganzen entwickelt, dessen Regime die Teilarbeitskraft unterworfen ist.
Wegen unterschiedlicher Funktionen sind unterschiedliche Qualifikationen erheischt: Hierarchie der Arbeitskräfte mit verschiedenen Werten/Arbeitslöhnen. Inklusive Installierung der Kategorie einfacher Arbeiten, die keinerlei besondere Qualifikation erfordern. Klasse "ungeschickter Arbeiter", in denen Überwindung des Handwerkmäßigen verkörpert ist. Solche absolute Senkung von v bedingt durch effektivere Anwendung von v in und für relativen Mehrwert!
In jedem Fall: Senkung bzw. Wegfall der Erlernungskosten (bei "Geschickten" wie "Ungeschickten") per "Entleerung" der Arbeit ist Angriff auf (= Senkung vom) Wert der Arbeitskraft; mit Ausnahmen speziell zusammenfassender Funktionen. Somit: zusätzliche Entwertung von v = unmittelbare Erhöhung der Mehrarbeit fürs Kapital.

4. Arbeitsteilung innerhalb der Manufaktur und der Gesellschaft

Die für allgemeine Warenproduktion und -Zirkulation unterstellte gesellschaftliche Arbeitsteilung wird durch manufakturelle Teilung der Arbeit entwickelt und differenziert (Differenzierung der Arbeitsinstrumente schafft entsprechende spezielle Gewerbezweige).
Innerhalb der Fabrik findet planvolle Subsumtion der lebendigen Glieder unter einen ausgeklügelten Gesamtmechanismus der Produktion einer Mehrwert verkörpernden Warenart statt. Außerhalb der Fabrik hingegen verteilt der Zufall die Warenproduzenten und Produktionsmittel auf verschiedene Zweige. Das Wertgesetz (Marktpreise) regelt die Willkür; die Konkurrenz erzwingt Korrektur der. Verteilung der Arbeit ex post.
Anarchie der gesellschaftlichen und Despotie der manufakturellen bzw. fabrikmäßigen Arbeitsteilung bedingen einander.
Ideologie: "Freiheit statt Plan!" - vertreten ausgerechnet durch Apologeten der "Rationalität" der modernen Fabrikorganisation "trotz" deren knechtender Unterordnung. Gegen diese hat offenbar nichts, wer die Planwirtschaft im Namen ihrer Unmenschlichkeit attackiert!

5.

Kapitalminimum, wachsend - eine Bedingung und Folge des technischen Charakters der Manufaktur. Merke allgemein: Die Kapitalgröße ist jedesmal die Voraussetzung der erfolgreichen Ausschlachtung der (jeweiligen) Methode der Mehrwert-Produktion (vgl. schon bei Kooperation, demnächst bei Maschinerie und generell bezüglich Akkumulation)!
Scheidung und Gegensatz der geistigen Potenzen gegenüber materiellen Produzenten. Erweiterung des Wissens in Anwendung bezüglich des Ganzen - Ver-schwinden auf seiten der Teilarbeiter, die zur Unselbständigkeit verkrüppelt. Eben: Entwicklung und Ausbeutung gesellschaftlicher Produktivkraft auf Kosten der individuellen, für die wachsende Privatmacht des Geldes.
Schranke der Manufaktur:
in der Abhängigkeit - trotz aller Emanzipation - von "handwerksmäßiger" Grundlage der subjektiven Fertigkeiten & Fähigkeiten der Arbeiter (incl. Willen zur Subordination). Schranke für Steigerung der Produktivkraft = relativem Mehrwert. Fehlende Freiheit für Selbstverwertungsdrang des Kapitals beim Zugriff auf überkommene Produktionsweisen und bei der Zurichtung der Arbeitsvermögen: deren Besonderheit ist und bleibt die Grundlage aller Produktivität.


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