Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion

Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:

"Das Kapital" von Karl Marx, Erster Band (MEW 23)

4. Kapitel: Die Verwandlung von Geld in Kapital

 In G-W-G bzw. G' setzt sich der TW als Motiv und Zweck des Marktes: Vermehrung der jeweils beschränkten Geldsumme, gemäß der Bestimmung des Werts als Inkarnation des gesellschaftlichen Reichtums.
Der Markt ist kein Mittel dafür, sofern er bloßer Äquivalententausch.
Das Ideal des Marktes, G-G', geht nur als Ausgeben von G und Einkauf einer Ware, die selbst Quelle des Werts ist und deren Gebrauch dem Geldbesitzer eine Vermehrung seines Vermögens beschert: dies ihr spezieller Gebrauchswert! So wird aus Geld - Kapital, durch Einkauf und Verausgabung der Arbeitsvermögen, die von ihren Besitzern als Ware zu Markte getragen werden. Der Kapitalist nutzt die Differenz zwischen dem Wert und dem Nutzen der Arbeitskraft.
In G-W-G': Geld wird nicht weggegeben für Konsumtion, sondern vorgeschossen für vergrößerte Rückkehr, existiert der Wert als Produktionsverhältnis.
Das Besondere des kapitalistischen Produktionsverhältnisses ist nicht die Ausbeutung, Trennung von Arbeit und Reichtum/Eigentum, sondern das Dasein der Arbeitskraft als Ware. Sprich: daß Arbeit die Form der Lohn-Arbeit annimmt.

Die doppelte Freiheit des Lohnarbeiters

Daß G-WAK-G' existiert und funktioniert, beruht auf zwei Bedingungen: Es folgt daraus: „Wer Arbeitsvermögen sagt, sagt nicht Arbeit." (S. 187) Die Trennung des Zusammengehörigen ist die Härte. Das Zusammenfallen der als Ware fungierenden Abstraktion Arbeitsvermögen mit der Leiblichkeit ihres Besitzers bedingt den Zirkel: daß Prolet Lebensmittel braucht, um sich als Arbeitskraft anbieten zu können, wobei Nachfrage nach dieser die Bedingung ist für Zugang zu jenen. Das heißt, die Freiheit zum Erhalt des Arbeitsvermögens ist eine Sache, für die der Prolet selber gar nicht sorgen kann.
Diese Sorte Ausbeutung: setzt den Materialismus als Privatinteresse frei, um ihn zu benutzen. Freiheit ist das Mittel des Kapitals. Sie stiftet das Interesse am Dienst - nicht wegen Peitsche eines Herrn, sondern wegen "sachlicher Notwendigkeit".

Die Wertbestimmung der Ware Arbeitskraft

Der Wert der Arbeitskraft bestimmt sich durch den Wert der zur Erhaltung notwendigen Lebensmittel bzw. die zu deren Herstellung gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit. So wie bei jeder x-beliebigen anderen Ware.

Was ist ein „notwendiges Bedürfnis"?

Was soll diese Teilung an Bedürfnissen? Aus diesen selbst kann sie nicht kommen. Wäre das Maß der betroffene Mensch selbst, käme eine Zweiteilung der Bedürfnisse in „notwendige" und „nicht notwendige", überflüssige etc. nicht zustande.
Die Existenz eines Maßstabs „gesellschaftlich-notwendig" ist Angriff auf das Subjekt mit seinen Bedürfnissen und Interessen.
Das Kapital bestimmt mit dem gezahlten Durchschnitts-Lohn den Wert der Arbeitskraft und macht so aus Lebensbedürfnissen Notwendigkeiten des auf Arbeit angewiesenen Teils der Leute.

Was „braucht" ein Arbeiter, die Arbeiterklasse für die Erhaltung seiner (ihrer) Arbeitskraft? Was ist „normaler" Lebensstandard?

Das bestimmt diejenige Sorte Menschen, welche an Arbeit interessiert ist wegen G'! Wegen der Funktion als Arbeitskraft überhaupt nur bezahlt und wenn, dann nach Maßgabe des Verwertungszwecks kalkuliert - ist die Wertgröße also eine durchaus abhängige Variable des maßgeblichen Zwecks! Was sollte es auch für ein außerökonomisches Kriterium fürs „Brauchen" geben?
Der Bedarf des Proleten (als solchen!) wird demgemäß durch die gezahlte Lohnsumme entschieden. Kein fixes Maß - es muß sich der Lohn „bloß" lohnen.

Gibt es nicht doch eine Art objektive Grenze nach unten?

Für das Kapital ist die Sache einfach. „Erhaltung der Arbeitskraft" findet statt, wenn und insofern und solange gearbeitet wird. Denn: solange gearbeitet wird, ist die Arbeitskraft tauglich. Brutale Abstraktion, deren Inhalt Gegensatz gegen Individuum darstellt und exekutiert. - Es gibt eine natürliche Schranke, aber wo? Solange Prolet nicht vor Hunger umfällt, löst sich die Sache in den Willen zum Aushalten auf. Solange der Wille mitmacht!
Für den Lohnarbeiter heißt das: alle Bedürfnisse, auf denen er besteht (= Wille + Fähigkeit der Durchsetzung), sind „notwendige".
Insofern hat die Wertgröße der Arbeitskraft eine „historisch-moralische" Dimension und ist das Produkt des Klassenkampfes.
Das ändert jedoch nichts an der Bestimmung des Werts der Arbeitskraft durch den Zweck ihres Gebrauchs, also die Kalkulation G-G', als dessen Mittel die abhängige Variable Arbeitskraft fungiert - oder nicht fungiert!
„Notwendige Mittel der "Reproduktion" sind also solche (-> Lohnhöhe), welche Deren einziges Lebensmittel, der Lohn, ist und bleibt wegen a) das Mittel des Kapitals.
Das alles gegen



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